Dienstag, 22. Oktober 2013

Santa Cruz - Isabela - Bartolomé

Gestern morgen bin ich zu meinem aktuellen Zuhause auf San Cristóbal zurueckgekehrt von einer tollen Reise mit vielen neuen Eindruecken! Ich hab es total genossen, jetzt kann der "Arbeitsalltag" wieder einkehren. Die Fotos zeigen mal wieder absolut nicht, wie schoen und atemberaubend all die tollen Orte und Tiere live aussahen ;)

Tag 1: Santa Cruz
Um 7 Uhr morgen ging es los, mit einer "Lancha", so heissen hier die kleinen Passagier-Boote die zwischen den Inseln verkehren. Sie fassen meist so um die 25 Personen. Folgender Ruf eilt ihnen vorraus: Sie huepfen ueber die Wellen, die meisten Passagiere erbrechen sich, der Ruecken tut danach total weh und so weiter. Wir haben mit dem schlimmsten gerechnet. Aber es war ganz anders, das Meer war total ruhig, wir haben eine gute Woche erwischt! Statt sich erbrechenden Passagieren haben wir dann Delfine gesehen die hinter dem Boot hergeschwommen sind, vor der aufgehenden Sonne ein absolut traumhaftes Bild =)) Auf Santa Cruz angekommen sind wir dann erstmal ein Hostal suchen gegangen, das war auch ganz in Ordnung. Es muffte nur ein bisschen und es tropfte an einer Stelle von der Decke aber war okay :D Dann sind wir zu einem Tour-Buero gegangen um fuer den naechsten Tag eine 1-Tages-Tour nach Bartolomé zu buchen, aber die war schon voll. Also haben wir diesen Trip auf Samstag naechster Woche verschoben. Im Supermarkt haben wir uns zum Mittagessen ein bisschen Baguette mit Thunfischsalat geholt, den wir dann bruederlich mit vielen, kleinen, nervigen, aufdringlichen aber niedlichen Darwin-Finken teilen mussten :D Nach dem Mittagessen sind wir zur Darwin-Station gelaufen wo es leider nicht wie erhofft viele Infos gab, stattdessen konnte man die gelben Landleguane bestaunen, die es nur auf sehr wenigen Inseln gibt und die wir noch nicht kannten, und es gab natuerlich Riesenschildkroeten =) Wir sind dann noch zu einer kleien Lagune gegangen die von Mangrovenbaeumen einkekreist ist, da war es total ruhig und schoen =) Weil uns nichts mehr einfiel um die Zeit zum Abendessen zu ueberbruecken haben wir dann noch die Souvenirlaeden besucht, Santa Cruz ist das Touristenzentrum von Galapagos, hier leben auch etwa 12.000 Menschen plus einige Illegale und es ist einfach viel mehr los auf San Cristóbal, demnach auch mehr Laeden zum anschauen ;) Zum Abendessen haben wir dann ein Einheimischen-Restaurant aufgesucht, die sind zwar immer total haesslich eingerichtet mit Plastikstuehlen oder so, aber das Essen von hier schmeckt uns und es ist nicht so teuer, vor allem wenn man kein Fleisch nimmt. Reis mit Minestre (ist so ´ne Art Bohneneintopf) und Patacones (gebratene Kochbananenstuecke) fuer 3USD und super lecker und saettigend =)

George war der letzte seiner Art :(

Landleguan


Kaktusbaum






Tag 2: Santa Cruz
Morgens haben wir uns einen netten Taxifahrer gesucht, der mit uns zu 3 tollen Orten im Hochland der Insel gefahren ist. Die Taxifahrer fungieren hier als Guides, da man einige Orte nicht ohne Guide besuchen darf. Sie wissen zwar nicht ganz so viel wie ein richtiger Guide aber hin und wieder bekommt man doch mal die eine oder andere interessante Info =) Wir sind erst zu "los Gemelos" gefahren, zwei riesige Krater, die frueher mit Lava gefuellt waren, total beeindruckend. Dazu schien die Sonne und der Himmel war blau, total ungewoehnlich im eigendlich dauerhaft grauen Hochland =) Danach sind wir zu einer Ranch gefahren, wo man Riesenschildkroeten in freier Wildbahn beobachten konnte. Zuletzt wurden wir am Eingang eines Lavatunnels abgesetzt, durch den wir durchgelaufen/ geklettert und sogar 2m gekrabbelt sind :D Nachmittags haben wir noch "Tortuga Bay" besucht, einen total schoenen, langen Strand mit sehr weissem und weichen Sand. Nachdem es anfangs kalt war kam dann die Sonne raus und hat das mehr in einem unglaublichen blau erstrahlen lassen =) Wir haben uns natuerlich sofort in die Wellen gestuerzt ;)

los Gemelos









Schildkroetis chillensis

Lava Tunnel




Tortuga Bay






Tag 3: Isabela
Um 7 Uhr ging es dann mit einer - zum Glueck wieder wenig schaukeligen - Lancha nach Isabela. Wir haben ein total gutes Hostal gefunden, was guenstig war und dafuer viele Extras hatte: der Besitzer und die Putzfrau waren super super nett, man kann kostenlos Waesche waschen lassen, wir hatten ein eigenes Bad mit einer Dusche mit wirklich HEISSEM Wasser (das gibt es hier eigendlich garnicht), man kann die Kueche mitbenutzen und das Internet, es stehen jederzeit frische Orangen und Bananen bereit und man kann solange man moechte einfach nur in den Haengematten chillen - PERFEKT. Dann haben wir ein bisschen die "Stadt" erkundet. Isabela ist zwar die groesste der Inseln, hat aber deutlich weniger Einwohner als San Cristóbal. Das Dorf wirkt also ein wenig verschlafen, Sand bedeckt die Strassen, Palmen soweit das Auge reicht und kaum Touri-Laeden, und es grenzt sofort an den unendlich langen, wunderschoenen und trotzdem beinahe menschenleeren Strand - ein Traum!!! Das ist mal ein Urlaub hier! Wir haben uns nachdem wir ein wenig die Haengematten und Orangen genossen haben auf gemacht zu einem Salzbecken (hoeherer Salzgehalt als das Meer) und haben von weitem 2 Flamingos gesehen =)) Dann haben wir einen schoenen Weg an ein paar weiteren Salzbecken vorbei genommen, der an einem weiteren Schildkroeten-Center endete. Die gibts echt ueberall in Masse :D Leider waren die Schildkroeten ziemlich eingepfercht und hatten kaum Platz, zumindest die juengeren... Dafuer gab es endlich mal ein wenig Info; es ist fast unmoeglich fuer eine Galapagos-Schildkroete, ohne ein Aufzuchtscenter zu ueberleben =( Alleine schon wegen den ganzen von Menschen eingefuehrte Tieren, die sie auf verschiedenste Art beeintraechtigen... :( Nach einem kurzen Strandaufenthalt ging es dann zum Abendessen, auch hier haben wir ein nettes Einheimischen-Restaurant gefunden :D Empanada 50ct!!

"Stadtstrand"







Flamingos







Tag 4: Isabela
Heute ging es los zu unserer ersten Tour; und zwar "los Túnnelos". Das sind tolle Lavaformationen und Túnnel am/ im Meer. Dort sind wir mit dem Boot hingefahren und erstmal an Land gegangen um einige Blaufusstoelpel und die tolle Landschaft zu bestaunen und den Erklaerungen unseres Guides zu lauschen. Nachdem Manu mit seinen Flip Flops gegen nen Stein gelaufen ist und sich den Fuss aufgehauen hat und danach meine Kamera fallen gelassen hat die dann erstmal nicht mehr oeffnen und schliessen konnte war es wieder klar: die deutschen Touris sorgen fuer Action =P Der Tourfuehrer hat einfach vorne den Verschluss der Kamera abgemacht, einen Stein vom Boden genommen und die Delle von innen mit dem Stein so lange bearbeitet und behauen, bis sie in die andere Richtung ausgebeult war. Kamera laeuft wieder. So macht man das :D Wir sind dann zu einer anderen Stelle gefahren zum Schnorcheln. Am Meeresrand waren Lavatunnel/ -hoehlen. Man tauchte unter, der Guide packte einen im Nacken und drueckte einen weiter runter und mit dem Kopf in die Hoehlen. Schon cool wenn man so ein paar 1,5m lange Haie direkt einen Meter vor der Nase hat :D War beeindruckend =) Wir haben dann auch noch ein paar echt grosse Unterwasser-Schildkroeten gesehen =) Auf der Rueckfahrt haben alle es total gefeiert wie wir die Langusten, die ein paar Fischer uns zeigen wollten, einfach beherzt gepackt und rumgezeigt haben :D Iiiiiihhhh, ooooohhhh, woooooow. Pf, die schnoddrigen Dinger, .... ;)






Baby-Boobie :D




Tag 5: Isabela
Heute sind wir frueh raus und es ging in einem total wackeligen, ungemuetlichen, komischen Touristentransportgeraet (vorne Lastwagen, hinten Holzbaenke) auf in Richtung Hochland. Wir sind ein bisschen gewandert und nach ein paar Meter gab es einen krassen Wetterwechsel von voellig neblig und grau zu keiner Wolke und brennender Sonne. Das sei hier immer so, so der Guide. Also Sonnencreme aufgetragen und weiter. Irgendwann, nach vielen Pflanzen und Voegeln und gegessenen Huayabanas eroeffnete sich vor uns der super Blick auf den 11km breiten Vulkankrater des Vulkans "Sierra Negra". Der letzte Ausbruch war 2005, demnach ist die Lava noch sehr dunkel und im Krater nicht bewachsen. Wir sind weitergewandert und das letzte Stueck auf der Lava gelaufen zu einem Nebenvulkan namens Chico. Die Aussicht war unglaublich und die Lavalandschaft total unwirklich und wunderschoen, total rau! Nach den 16km musste ich dann leider feststellen, dass sich meine Wanderschuhe nicht gut mit meinen Fuessen verstehen, habe mir 3 ordentliche Blasen gelaufen :S Aber das war es ABSOLUT wert =))

Sierra Negra Krater









Lavatunnel


Lavawelle

Lavawasserfall

neue, schwarze Lava von 2005


















Tag 6: Isabela
Unser heutiger Ausflug fuehrte uns zu "las Tintoreras", vulkanischen Formationen im Hafen. Wir hatten eine nette Tourfuehrerin, die ausschliesslich Spanisch gesprochen hat, weil alle anderen Spanisch konnten. Und: wir haben praktisch alles verstanden bis auf ganz wenige Details =)) Schon auf der Hinfahrt haben wir einen Pinguin gesehen. Die sind etwa 30cm gross und total niedlich *_______* Der war so unglaublich suess :D Dann sind wir "an Land" gegangen, es sieht dort aus wie eine Mondlandschaft! Unbeschreiblich viele Meerechsen chillen auf den warmen Steinen um Waerme zu tanken. Es gab sehr viele interessante Infos =) Wir sind an einer Felsspalte vorbeigekommen, die mit Wasser gefuellt und mit dem Meer verbunden ist und in dieser Spalte waren mindestens 20 Haie die man toll von oben beobachten konnte! Man kann hier also sogar Haie sehen ohne sich nass zu machen =P Wir sind dann aber auch noch Schnorcheln gewesen und haben tolle Fische und krass blaue Seesterne gesehen =) Nach dem Mittagessen (wir haben uns ausnahmsweise mal was teureres geleistet - Spaghetti Frutti di Mare und frisch gemachte Limonade) sind wir mit dem Fahrrad (das super funktioniert hat, sogar Bremsen und Schaltung ;D) zur "Muro de Lágrimas" - Traenenmauer - gefahren, die an ein unschoenes Kapitel in der Geschichte der Inseln erinnert. Sie wurde 1946 von 300 auf Isabela stationierten Straeflingen erbaut ("die Starken weinen, die Schwachen sterben" war wohl das Motto...). Es gab einen tollen Aussichtspunkt! Auf der Rueckfahrt haben wir noch kurz an einem Lavatunnel und 2 tollen Straenden halt gemacht.

der suesse kleine Pinguin *__________*

na dann zaehl mal fleissig ;)


das Hai-Becken





Friedhof am Strand



Traenenmauer






Puerto Villamil






Lavatunnel







Tag 7: Isabela
Heute war schon mein 2-monatiger Quito-Ankunftstag! Wie die Zeit vergeht... schon 2/5 rum!! Die Hotelleute haben uns von ihrem Fruehstueck mitessen lassen =) Danach sind wir zu einer kleine Bucht gelaufen, die bei Ebbe vom Meer getrennt ist ("Concha de Perla"). Es war leider nicht warm und die Sonne hat nicht geschienen... Ich war trotzdem Schorcheln, waehrend Manu ein bisschen Musik gehoert hat =) Es gab coole Fische zu sehen, hat sich gelohnt. Dann wurden wir noch von einem kleinen, aufdringlichen Seehund verfolgt, der die ganze Zeit wie verrueckt auf uns zugerannt ist :D Nach einem schmerzhaften Abschied vom Hotelpersonal und der Insel ging es dann wieder in Richtung Santa Cruz, wo wir nach ein paar letzten Besorgungen und einem sehr komischen Abendessen frueh ins Bett gegangen sind.

einzementierter Schnorchel :D

Concha de Perla


Lieblingsbild


unser Hotelfreund und Manu mit seinem neuen Shirt :D





























Tag 8: Bartolomé
Heute war das Sahnehaeubchen, auch finanziell gesehen :D Wir sind frueh gestartet auf einem schicken, grossen Boot, wo es erstmal das beste Fruehstueck seit langem gab :D Dann haben wir auf dem Sonnendeck gechillt. Wir sind zunaechst auf dem "Sullivan Bay" (gehoert zur Insel Santiago) spazieren gegangen, einer riesigen Flaeche von uralter Lava (die Eruption war vor 1900). So wie Sullivan Bay sahen frueher alle Inseln aus. Einfach nur schwarz und sonst nichts. Es gab 2 Pionierpflanzen, aber nur sehr sehr vereinzelt, 1 davon ist der Lavakaktus. Wusstet ihr, dass ein Lavatyp "AA" heisst, weil er ganz kantig und spitz ist und man wenn man darauf laeuft "Ah Ah" sagt? =D Die Atmosphaere war einmalig! Danach sind wir auf Bartolomé an Land gegangen und auf den Aufsichtspunkt hochgelaufen. ABSOLUT ATEMBERAUBEND. Mehr kann man dazu nicht sagen. Beim Schnorcheln gab es einige Fische zu sehen. Wir sind dann zu einem Strand auf der anderen Inselseite gelaufen und das Wasser war fuehlbar WESENTLICH waermer. Deshalb konnte man direkt vom Strand aus Haie beobachten =) Nach einem super Mittagessen waren alle sehr erschoepft und es ging zurueck. Auf dem Rueckweg haben wir Mantarochen gesehen, die aus dem Wasser gesprungen sind um sich von Parasiten zu reinigen =)

auf dem Weg

chillen auf dem Sonnendeck


Gasblasen

Sullivan Bay



Bartolomé

Pinnacle Rock - Bartolomé

erster Aussichtspunkt

2. Aussichtspunkt (wenn man genau hinsieht sieht man einen Krater im Wasser)

Lavakaktus





im Vulkankrater chillen...






fregata



Es war eine unbeschreiblich schoene und tolle Reise und ich werde bestimmt nochmal irgendwann zurueckkehren auf die Galapagos-Inseln und vor allem nach Isabela =))

Heute bei der Arbeit haben Manu und ich uebrigens erfahren, dass wir ab jetzt keine Seeloewen mehr zaehlen muessen, wir koennen also ab jetzt etwas laenger schlafen =) Dafuer muessen wir im Moment alle Langusten-Zahlen in den Computer eintragen, das ist total nervig... Montags, Mittwochs und Freitags werden wir bei so einer Art Sport-Projekt fuer behinderte Kinder teilnehmen, ich bin sehr gespannt auf diese Arbeit =)

Bis bald und herzlichste Gruesse aus San Cristóbal!!! =)