Ich bin jetzt
also offiziell auf San Cristóbal, der oestlichsten Insel des
Galapagos-Archipels. Hier leben etwa 5500 Menschen und es gibt ganze 2 Ampeln
=P Hier ist es sehr ruhig und ziemlich menschenleer, 97% der Gesamtflaeche der
Galapagos-Inseln stehen ja unter Naturschutz. Trotzdem haette ich irgendwie
mehr Touristen erwartet, das sind echt angenehm wenige =)
Aber ich fange
mal von ganz vorne an! Wir sind mit unserer ganz normalen Maschine (kein
kleines gruseliges Klappermaschinchen) auf dem “Flughafen” gelandet, bestehend aus
einer Landebahn an deren Ende das Flugzeug wenden muss und einer offenen Halle
(keine Waende, nur ein Dach), wo man seine Eintrittsgebuehr (100USD) fuer den
Nationalpark Galapagos bezahlen muss, und wo das Handgepaeck nochmal gecheckt
wird. Im Flugzeug wurden alle Taschen mit einem Zeug besprueht damit man auch
ja keine Tierchen oder irgendwas mit einfuehrt! Das wird hier sehr genau
genommen. San Cristobál ist auch die am meisten vom Festland beeinflusste und
am meisten veraenderte Insel des Archipels.
Die Leute von
Jatun Sacha wussten erstmal nicht genau wohin mit uns, da sie dachten, dass wir
erst am naechsten Tag kaemen. Aber kein Problem! Ab ins Gelaendewagen-Taxi (hab
bis jetzt erst 2 Auto-Taxen gesehen) und zu den Gastfamilien. Die ware nein wenig
ueberrascht, aber garkein Problem. Die Leute hier sind NOCH toller als auf dem
Festland. Extrem gastfreundlich, zuvorkommend, offen und herzlich. Total
klasse! So hab ich auch von meiner Gastmama direkt mein kleines aber feines
Zimmer gezeigt bekommen und sie hat mir was gekocht. Dann ist mein Gastpapa
sofort mit mir losgezogen. Wir sind zu einem Strand (la Lobería) gelaufen und
er hat mir auf dem Weg einiges ueber die Insel und den Nationalpark erzaehlt.
Er arbeitet, wie sehr viele hier, fuer den Nationalpark bzw. das
Umweltministerium. So hat er zum Beispiel erzaehlt, dass nur gelbe und weisse
Blueten einheimisch sind und alle anderen eingetragen. Dann sind wir an einem
grossen, toten Hund vorbeigekommen. Er hat erklaert, dass ihm das leid tut aber
dass das zu seiner Arbeit gehoert: Die Menschen hier duerfen Katzen und Hunde
halten, aber diese duerfen nicht das Nationalparks-Gebiet betreten, da sie sich
von heimischen (teils endemischen) Kleintieren ernaehren und das Oekosystem
beeintraechtigen... Deshalb muessen sie getoetet werden, traurig aber
nachvollziehbar und noetig... Am Strand angekommen war ich total happy: eine
Meerechse chillte auf einem Felsen, Seeloewen sonnten sich auf dem total
schoenen, weissen Strand, und beim Schnorcheln habe ich 5 Schildkroeten gesehen
(mein Gastpapa meinte, dass das total wenige gewesen waeren =P). Danach hat er
mir noch ein bisschen die kleine Stadt gezeigt und das Fussballstadion wo mein
Gastbruder (schuechtern aber total lieb und suess, ca 12 oder 13 Jahre alt)
traininert. Abends bin ich gluecklich und zufrieden ins Bett gefallen.
Als naechstes
erzaehle ich mal von meiner Arbeit! Zunaechst gab es einige Unstimmigkeiten und
viel Durcheinander, aber jetzt steht mein Arbeitsplan einigermassen. Von 06:00
bis 07:30 morgens laufe ich an 2 verschiedenen Orten in entgegengesetzter
Richtung von Manu die Straende ab und zaehle die Seehunde: wieviele
ausgewachsene „Machos“ (ja, so werden die Maennchen hier genannt, sehr witzig
:D), wieviele nicht ausgewachsene, wieviele Weibchen, wieviele Jungtiere,
wieviele ganz junge und wieviele Neugeborene. Das ist garnicht so einfach, weil
die echt schwierig auseinanderzuhalten sind... Aber es ist eigendlich eine ganz
witzige Arbeit. Nach der Haelfte treffe ich dann Manu der das gleiche gemacht
hat und wir gehen, wenn noch Zeit ist, einen Kaffee trinken. Dann gehts zur
naechsten Arbeit: Wir muessen messen wie gross und wie schwer die Langusten der
verschiedenen Fischer sind. Die Fiecher sind nicht so unser Fall und leben auch
noch aber gut. Dafuer dauert die Arbeit nicht so lange und ist nicht so
schwierig, wir sind immer so zwischen halb10 und halb11 fertig. Und der Rest
des Tages ist frei =) Heute Nachmittag, und wahrscheinlich die meisten
Nachmittage in Zukunft auch, wollen wir an den Strand gehen =) Obwohl ich um
05:10 Uhr aufstehen muss und das Fahrrad mit dem ich unterwegs bin ziemlich
schlecht zu fahren ist (wenigstens hab ich eins) und die Arbeit nicht so ist
wie wir erwartet haben, bin ich ziemlich zufrieden es so erwischt zu haben. Wir
haben schon die anderen von der Station getroffen, wo das eigendliche Projekt
stattfindet und die waren schon nach 2 Tagen voellig zerstochen und haben
erzaehlt sie wuerden gerne mit uns tauschen und es wuerde 20 Stunden am Tag
regnen, dafuer waere das Projekt ganz cool und das Essen der Hammer.
Und jetzt noch
das Highlight: ca. 1mal die Woche findet das Seehund-zaehlen an anderen
Standpunkten statt, und wir duerfen unseren Vorgesetzten (voll der Chiller)
begleiten. Quasi gratis-Touren die sonst an die 80USD kosten wuerden, wir setzen uns dann zwar da
nicht hin und gehen schwimmen und so sondern muessen Seehunde zaehlen, aber wie
gesagt, unser Vorgesetzter ist ein totaler Chiller, laesst uns tausende Fotos
machen, macht Fotos von uns, zeigt und erklaert und macht auch mal kurz die
Arbeit alleine.
So kam es dazu, dass wir gestern einen Tag im Paradies
verbracht haben. Wir waren an 2 wunderschoenen Straenden, vor allem der zweite
war absolut atemberaubend. Ich habe noch nie so einen schoenen Strand gesehen.
Weisser Sand mit Seehunden, Pflanzen in den Duenen, worin Blau- und
Rotfusstoelpel nisten, absolut klares Wasser, in dem man Schildkroeten, einen
Babyhai und einen kleinen Rochen ausmachen konnte, Schildkroeteneier, und zwischen
dem weissen Sand schwarze Felsen vulkanischen Ursprungs mit kraeftig gruenen
Algen. Der ABSOLUTE TRAUM, wirklich!!!! Die Bilder koennen das ueberhaupt nicht
gut rueberbringen aber einen Versuch ists wert... Danach noch zur Isla de
Lobos, einer winzigen Insel, wo ca. 50 Seeloewen mit ihren Neugeborenen unter
einem Baum chillen und auch viele Blaufusstoelpel zu beobachten waren. Wir
waeren so unglaublich gerne noch was an diesen Orten geblieben.... Aber ging ja
leider nicht....
Jetzt seid ihr
auf dem neusten Stand ;) Ich habe uebrigens Internet in meiner Gast-Wohnung
aber da geht nur Facebook und Email, fuer den Blog muss ich ins (im Vergleich
mit dem Festland – wie alles hier – total ueberteuerte :D) Internetcafé gehen.
Bis bald! & schreibt
mir mal was so zuhause los ist :)
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Meerechse |
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diese schoenen gelben Voegelchen gibts hier zu hauf |
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la Lobería |
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"Macho adulto" |
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Blaufusstoelpel ("Boobie") |
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la Lobería |
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Chillende Seeloewen am Hafen von San Cristobál |
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SO FLAUSCHIG |
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ja, ich war wirklich da :D |
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Kicker Rock |
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Boobies auf der Isla Lobos |